Zwischen all den glockenreinen Mädchenstimmen Irlands ragt die tiefe, kraftvolle Stimme Gillie Mc Phersons wohltuend hervor. Die aus Belfast stammende Sängerin ist ein Sprössling des Folkrevivals der sechziger Jahre. Sie absolvierte die von Robin Morton und John Moulden gegründete Ulster Folk Music Society und wanderte mit 21 Jahren nach Swinging London aus. Mit Gitarre und Bodhrán stellte sie sich neben Kevin Coyne, Joe Cocker, Taj Mahal, Alexis Korner, Pentangle, Ralph McTell und viele andere. Bei dieser Sozialisation überrascht es nicht, dass ihr fünftes Solo-Album 'Common Ground' vom ersten bis zum letzten Ton ein Volltreffer ist. Mc Phersons Verwurzelung im akustischen Blues führt sie trotz zahlreicher wunderbarer Folk-Sets weit über den keltischen Horizont hinaus. Mit ihrer Band (Fiddle, Bouzouki, Mandoline, Akkordeon, Kontrabass, Derbouka, Oud, Bongos) streift sie neben den Irischen auch französische, maghrebinische und orientalische Breitengrade. Das Feingefühl dieser Musikerin spiegelt sich nicht nur in den verschiedenen 'Tönen' ihrer Stimme, sondern auch in der Transparenz und rhythmischen Vielfältigkeit der Arrangements, rein akustisch natürlich. (FOLKER, Elise Schirrmacher)