Die Heuschober gibt es seit 1991, zwar nicht genau in dieser akuten Besetzung, aber so ist das ja meistens mit Bands. Immerhin sind die Gründungsväter Tömte und Bremm noch dabei. Aufnahmen aus den ersten Jahren belegen, daß hier enorme Dilettanten am Werk waren. Dies gilt zum Glück heute immer noch. Mit stolzgeschwellter Brust bekennen wir uns zum gnadenlosen Dilettantismus: Wenig Arrangement, Krach & Chaos auf der Bühne, an den Instrumenten, in den Ohren und letztendlich in den Füßen der Tänzer. So soll es sein ... Oder wie eine alte Weisheit sagt: Bauernhände spielen nicht sauber, aber derb und ehrlich. Wir sond noch eine echte Band aus der Rumpelkammer und spielen europäischen Tanzfolk: Schottisch, Polka (bis zum Umfallen), manchmal Mazurka, Walzer (darf nicht fehlen), Bretonische Dingenskirchen (z.B. An Dro), Kreis- und unanständige Fruchtbarkeitstänze und andere Lustbarkeiten. Kompatibel spielfähig sind wir überall da, wo wir erwünscht sind, also auf Hochzeiten, zu Zwischenmalzeiten (wegen der Cerealien), Container-Entladungen am Güterbahnhof, Jubileen, Fußballfeldern, pipapo ... Mit viel Fleiß und Spucke, Schweiß und Tränen, Herz und Hand, HolterdiPolter, Gnu- und Elchmilch haben wir keine Kosten und Mühlen gescheunt, einen Querschnitt unserer Musik auf CD zu verbannen. So, weg damit! Presseartikel über unsere Auftritte stellen wir gerade zusammen. Suchst man nach beschreibenden Worten für unser Treiben sind folgende vielleicht hilfreich: - unartig, schräg - Krach & Chaos - omnipotente Polkateufel - Evil Knievels der Volksmusik. So stand unlängst als Ankündigung zum Festival der Kulturen 2003 (Kulturinsel Einsiedel - Zentendorf bei Görlitz): Einstürzende Heuschober! Der Name täuscht, hier geht es überhaupt nicht leise zu. Tanzende Mähdrescher wäre ein besserer Name, denn es kracht und stampft, macht unheimlich Spaß und bringt alle zum Tanzen. Im ersten Gang spielen sie auf der Tanzbühne, doch dann schalten sie in den fünften. Oder, oder im Programmheft zum TFF Rudolstadt 2004: Die omnipotenten Polkateufel rocken das Haus. Sie nehmen schlimme Wörter in den Mund: Einweg, Zweitwagen, verbleit. Ihre Geigen, Gitarren und Schlagzeuge zerren, was das Zeug hält. Sie sind die Evil Knievels der Volksmusik. Sicherlich würden wir uns aber auch mal freuen, wenn stünde: Die Heuschober haben lieblich und artig in den Umbaupausen aufgespielt. Ihre Stücke schmuggelten sie in Leonidas-Pralinen in die empfängnisbereiten Ohrmuscheln der geneigten Zuhörer. Kein Bogen zerspielt, keine Gitarrenseite gerissen: wahrlich, die Heuschober haben gelernt zu musizieren. Die Band(e): Bremm - roher Gesang, Gitarrenreißer & Obertonflöte Winni - niederrheinisch Vertelleken, Geige, Bratsche Tömte - ungehöriges Betragen, Beleidigungen, diabolisches Knopfakkordeon Keith - Bass, Taschenbier Klompf - Klarinette, Saxophon & Holzphalli Inga - liebreizender Gesang & Liebreiz im Allgemeinen Shilo - Dreck, Geige, Kehlkopfscrätschen, Horn, Trompete Knottman - merkwürdige Darmgeräusche, Percussion Felix - Schlagzeug (wenn er trifft, aber z.Z. als Teilchenbeschleuniger unterwegs) Lars - Schlagzeug (westfälisch, aber dennoch mehr als groovy)